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Starke Dörfer - Schönes Wachtberg - Aus den Bürgergesprächen
In den letzten Wochen war ich viel unterwegs – bei Bürgergesprächen und Ortsbegehungen von Fritzdorf bis Niederbachem. Vielleicht haben Sie mich gesehen, wenn ich mit meinem Mini durch Wachtberg gefahren bin.
Mit sehr vielen von Ihnen bin ich dabei ins Gespräch gekommen – und habe mich gefreut. Denn obwohl die vielen Feste diesen Sommer ausfallen mussten, haben wir es doch geschafft zusammenzukommen und uns auszutauschen.
Und ich war mal wieder von Wachtberg begeistert. Von unseren Dörfern, die unterschiedlich und eigenwillig sind: dezentral und doch verbunden.
Die Gespräche vor Ort sind mir wichtig, denn als Bürgermeister will ich von allen Bürgern hören. Dafür bin ich in die Politik gegangen. Ich war genervt von dem, wie Politik gemacht wird, wollte nicht mehr nur meckern, sondern etwas ändern.
Falsche Versprechen
Unter „ändern“ verstehe ich im übrigen echte Lösungen für Wachtbergs Probleme. Worauf ich dabei keine Lust habe, sind falsche Versprechen. Ich werde nicht einfach behaupten „Das löse ich!“, wenn Sie mir von einem schwierigen Problem erzählen. Denn die Realität ist: Ein Bürgermeister allein kann nicht alle Probleme lösen.
Aber: Wenn wir uns zusammentun und zusammen anpacken, dann schaffen wir mehr. Und wenn wir hartnäckig dran bleiben, können wir noch besser werden! Zum Beispiel bei den beiden heißen Wachtberger Eisen Verkehr und Überschwemmung.
Mit 60 Sachen durch den Ort
Immer wieder habe ich in den letzten Wochen mit Wachtbergern darüber gesprochen, dass wir unbedingt Verkehrsberuhigung in den Ortschaften brauchen.
Wie sehr, dass habe ich selbst mal wieder nach der letzten Bürgersprechstunde in Oberbachem gemerkt: Ich fuhr vorsichtig aus der Stichstraße heraus auf die Ortsstraße, als ein Auto viel zu schnell an mir vorbeidonnerte. Glücklicherweise war ich so langsam unterwegs, das nichts passiert ist. Ganz klar, diese Raserei ist gefährlich.
Doch – wie gesagt – bin ich niemand, der Ihnen falsche Versprechen gibt: Ich kann Ihnen nun einmal nicht garantieren, dass ich beispielsweise eine 30er Zone in Werthhoven umsetzen werde – das können wir in Wachtberg nämlich gar nicht allein bestimmen.
Eigenmächtig geht das nicht
Sobald wir in den Verkehr eingreifen wollen, brauchen wir die Straßenverkehrsbehörde mit im Boot.
Das heißt aber natürlich nicht, dass ich bei diesem Problem einfach die Arme verschränke und mich zurücklehne. Wir werden alle nötigen Begehungen beantragen – für jede Stelle, der wir gemeinsam die höchste Priorität geben. Zum Beispiel da, wo Kinder gefährdet werden. Ja, ich möchte mit Ihnen gemeinsam entscheiden, wo wir als erstes anpacken.
Ich informiere mich dafür bereits jetzt in meinen vielen Gesprächen. Lassen Sie mich wissen, wenn Ihnen eine Stelle ganz besonders dringlich erscheint! Sie sehen: Das ist ein Gemeinschaftsakt.
Wohin fließt das Wasser?
Genauso wichtig ist Gemeinschaft in der Gemeinde bei unserer zweiten großen Sorge: der Hochwasserschutz. Keiner von uns wird das Hochwasser von 2016 vergessen haben. Ich erinnere mich an eine befreundete Familien, die komplett überschwemmt worden sind. Ihr ganzes Grundstück stand unter Wasser.
Auch hier: Lassen Sie uns ein noch klareres Bild über die unsicheren Stellen gewinnen – die Hochwasserkarten alleine reichen noch nicht aus. Das meiste Wissen über den Verlauf des Wassers bei Starkregen haben Sie als Anwohner – Sie sind es, die bemerken, wenn eine Straße sich nach rechts neigt, der Abfluss aber links liegt. Diese Infos brauchen wir!
Wenn wir hier „einfach mal machen“ – dann lenken wir vielleicht das Wasser von einem Haus oder einer Straße weg, nur damit an an anderer Stelle Grundstücke und Wege überschwemmt werden. Wachtberg hat jede Menge Ecken und dem Wasser ist egal, welche Ecke wem gehört.
Also: Hochwasserschutz können wir nur auf gute Weise vorantreiben, wenn wir dabei verbunden bleiben. So stärken wir uns gegenseitig und machen Wachtberg als Ganzes nicht nur schöner, sondern auch sicherer.
In diesem Sinne möchte ich als Bürgermeister für Sie da sein!
Ihr Jörg Schmidt